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Schadstoffe im Bauwesen

Schadstoffe im Bauwesen

Holzschutzmittel

Pentachlorphenol (PCP)

Strukturformel

Pentachlorphenol, kurz PCP, ist ein chlorierter, aromatischer Kohlenwasserstoff und stellt ein Derivat des Phenols dar, bei dem alle Wasserstoffatome durch Chlor ersetzt sind.

Verwendung

PCP kam wegen seiner fungiziden Wirkung vor allem in Holzschutzmitteln (Xylamon) zum Einsatz und als Leder- und Textilkonservierungsmittel sowie als Desinfektionsmittel.

Die Wasserlöslichkeit und die geringe biologische Abbaubarkeit führten zu einem ubiquitären Vorkommen. Seit 1986 ist die Produktion von Pentachlorphenol in der Bundesrepublik Deutschland ausgesetzt. 1989 erließ die Bundesregierung die Pentachlorphenol-Verbotsverordnung auf der Basis des Chemikaliengesetzes. Bei Importprodukten kann die Verwendung von PCP jedoch nicht ausgeschlossen werden.

Als mögliche PCP-Quellen in Gebäuden kommen vor allem in Betracht:

Wirkung auf den Menschen, Gesundheitsgefahren

PCP entkoppelt die Atmungskette in den Mitochondrien der Zellen, was zu Blutdruckanstieg, Hyperglykämie, beschleunigter Atmung und zu Herzversagen führt. Die Aufnahme erfolgt sowohl durch den Magen-Darm-Trakt als auch über die Haut.

Da PCP langsam ausgast, ist bei behandeltem Material in der Wohnung mit einer dauernden, zusätzlichen Aufnahme auszugehen. Im Körper reichert es sich an (Leber > Gehirn > Niere > Fettgewebe), wird aber auch v. a. über den Harnweg, ausgeschieden. Aus den uns zur Verfügung stehenden Informationen und Kenntnissen ist bei einem längeren Aufenthalt in Räumen, in denen großflächig mit PCP behandeltes Holz verwendet wird, mit einer Holzschutzmittelvergiftung' zu rechnen. Aufnahme in den Körper ist durch die Haut, Schleimhäute und die Atemwege möglich. Bei Arbeitern, die PCP ausgesetzt waren, wurden Akne, Schwäche der Beinmuskulatur, psychopathologische Störungen, Leberschäden und chronische Bronchitis beobachtet. Es wurden auch Kopfschmerzen, Müdigkeit und Reizung der Haut und Schleimhäute bei Kontakt mit PCP-behandeltem Material festgestellt.

Als typische Symptome einer Holzschutzmittelvergiftung wurde folgendes beobachtet und beschrieben:

Haut-/ Schleimhautreizung, Neuralgie, Kopfschmerzen, Gleichgewichtsstörungen, Konzentrationsschwäche, Reizbarkeit, Lymphozytose, Schwitzen, Arrhythmien, Tonsillen(=Mandel-)rötung, Glieder-, Muskelschmerzen, Zerschlagenheit, schnelle Ermüdbarkeit, Gewichtsabnahme, Depression, Leberfunktionsstörungen, Haarausfall, unklare Temperaturerhöhung, Akne. Das Holzschutzmittelsyndrom nach jahrelanger Exposition gegenüber PCP in Wohnräumen äußert sich durch chronische Ermüdung und Erschöpfung.

Grenz- (Interventions-)werte

Lebensmittel- und Bedarfsgegenstände-Gesetz (LmBG):

PCP darf bis zu einer Höchstmenge von 0,01 mg/ kg in oder auf pflanzlichen Lebensmitteln vorhanden sein.

Höchstwert für Trinkwasser in der Bundesrepublik Deutschland: 0,005 bzw. 0,001 mg/ l (Phenole bzw. Pestizide, Summenwert). Der von der WHO angegebene Grenzwert liegt hier bei 0,01 mg/ l.

Raumluft:

Werte über 100 ng/m³ lassen mit großer Wahrscheinlichkeit auf die Verwendung von Holzschutzmitteln schließen

Holz:

Von der IHG* und anderen Quellen werden folgende Werte angegeben: Unbehandeltes Holz bis 1,0 mg/ kg; behandeltes Holz: ab 10 mg/ kg. Wir empfehlen eine Sanierung spätestens ab 100 mg/ kg Holz. Bei belastetem Material handelt es sich um Sondermüll.

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